Die Reliquie der Heiligen Hedwig ist zurzeit in unserer Pfarrei und wird zur persönlichen Verehrung und zum Segnen in unseren Gottesdiensten zur Verfügung stehen.

Allmächtiger Gott,
du hast die heilige Herzogin Hedwig zu einer Botin des Friedens
gemacht und ihr die Gnade geschenkt, inmitten weltlicher
Aufgaben ein Beispiel barmherziger Liebe zu geben.
Hilf auf ihre Fürsprache auch uns, für Versöhnung und Frieden
unter den Menschen zu wirken und dir in den Notleidenden zu
dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Amen

Hedwig, die Herzogin von Schlesien, stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Andechs-Meran; sie war eine Tante der hl. Elisabeth von Thüringen. Geboren 1174, wurde sie dreizehnjährig mit dem Herzog Heinrich I. „dem Bärtigen“ von Schlesien vermählt. Ihr Leben war nicht rosig. Über ihre Familie und ihre heimatliche Burg Andechs kamen schreckliche Nachrichten zu ihr. In ihrer eigenen schlesischen Familie herrschte blutiger Streit. Hedwig begriff: „Man muss Gegensätze durch Gegensätze heilen“: den Hass durch die Liebe, die Schuld durch Sühne. So wurde Hedwig zur Büßerin, die buchstäblich mit nackten Füßen – auch im Winter – auf dem Boden der Wirklichkeit stand. Der Überlieferung nach ermahnte sie ihr Beichtvater, Schuhe zu tragen, daraufhin nahm sie die Schuhe in die Hand. Deshalb wird die hl. Hedwig häufig mit Schuhen und einer Kirche in Händen dargestellt. In ihrer Askese ging sie bis an die Grenze der Selbstzerstörung. Dennoch war sie bekannt als eine liebende Ehefrau, Mutter von sieben Kindern. Sie regierte durch ihren Rat und ihr Gebet; sie diente mit großer Zuneigung den Armen und den Kranken. In Menschen und Dingen ehrte sie Gott. Nach dem Tod ihres Mannes 1238 zog sie sich in das Zisterzienserinnenkloster Trebnitz bei Breslau zurück, wo sie streng nach der Regel lebte, ohne jedoch Profess abzulegen. Sie starb am 15. Oktober 1243.

(aus: Manuale, Handreichung des Deutschen Subpriorats des Heiligen Michael im Souveränen Malteser Ritterorden, Kevelaer 2005, S. 104)